Gebucht haben wir diese Reise über FPP genauer gesagt France Passion Plaisance.
Ich hatte mich für ein modernes Boot die Tarpon Trio Prestige entschieden, die 5 Personen eine Woche beherbergen soll. Dieses Boot soll eine sehr gute Ausstattung haben wie ich gelesen habe. Einen Führerschein wird in Frankreich für diese Boote nicht benötigt.
Nach der Buchung haben wir alle notwenigen Unterlagen über die Ausstattung des Bootes und über die Region vom Vermieter bekommen.
Ein Buchung ist in deutsch über das Internet- Telefon möglich

.Hafen Hier habe ich etwas mit meinen Garmin emap GPS mitgelogt: Speichern

20.05.06

Wir starten heute den 2. Versuch in diesem Jahr und erreichen Pontailler Sur Saone in Frankreich gegen 15:00 Uhr im starken Regen. Als wir die Saône sehen , denken wir wieder an unseren 1. Versuch,
der im Frühjahr am Hochwasser scheiterte.
Die Saône führt heute auch nicht gerade wenig Wasser.
Aber die Strömung ist nicht mehr so stark wie im März das beruhigt uns gleich etwas.
Wie ich gelesen habe soll es in den letzten Jahren immer wieder zum plötzlichen Anstieg des Hochwassers gekommen sein.
Beschiffbar soll sie nun auch sein, bekommen wir von Erwin erzählt. Unsere Reise beginnt also in dieser Woche. Wir empfangen ein wirklich sehr sauberes Boot das mir Bettwäsche, Handtüchern und Geschirr ausgestattet ist. Hier gibt es nicht auszusetzen.

Führerstand

Die erste Aufgabe ist es das Boot zu beladen.  Wir beladen also unser Boot mit Lebensmitteln und persönlichen Dingen die wir für diese Reise brauchen. Unsere 2 Autos parken wir beim Vermieter auf einem umzäunten Parkplatz für 42 €. Das Wetter bessert sich etwas, wir atmen alle auf. Noch mal kurz fahren wir in die Stadt und kaufen noch etwas ein.
Der Supermarkt liegt am Ortsrand 2 Km entfernt.

So es ist geschafft wir haben das Boot komplett beladen und das erste Abendessen wird zubereitet.
Frischer Salat und Wurst von zu Hause mit Baguette das wir im Ofen des Bootes aufgebacken haben  ist der Einstand  für die kommende Woche. Alle technischen. Einrichtungen vom FI-Schalter bis zu den Nothähnen wird uns als nächstes von Erwin gezeigt. Wir bekommen vor Ort eine sehr ausführliche Einweisung mit einigen Tips zu unserer Reise die uns in 7 Tagen nach Digoin führen soll wo wir das Boot wieder abgeben müssen. Zurück werden wir mit einem Minibus gebracht oder müssen ihn selbst fahren. Das ist noch nicht so ganz klar.
Deshalb hinterlassen wir dem Vermieter unsere Handynummer.
Das Boot ist gut Ausgestattet 3 Bäder mit Dusche, Herd, Kühlschrank und sogar Spülmaschine ist vorhanden. Der eingebaute Radio ist etwas schlecht im Empfang aber für mitgebrachte CD`s gut geeignet.. Was eigentlich nur fehlt ist eine 220 V Stromversorgung  während der Fahrt. (Zum aufladen von Handys). Aber es gibt eine 12 Volt Steckdose an Bord. Aber wir finden das Boot auch so eigentlich perfekt ausgestattet.

Die erste Nacht schlafen wir gut und nach dem Frühstück heißt es Leinen los und wir verlassen den problemlos den kleinen Hafen. Der Wind pfeift uns um die Ohren und schon bald treffen wir auf unsere erste Schleuse in dieser Fahrt. Das herabhängende Seil vor der Schleuse wird angepeilt und muss umgedreht werden.

Das ist geschafft und  die Schleuse öffnet sich wir fahren ein, machen fest und schieben eine Stange in der Schleusenwand nach oben. Eine Blitzlampe zeigt nun an das sich die Schleuse schließt .

 1. Schleuse

Das Wasser wird eingelassen und das Boot steigt ein wenig auf . Die anderen Schleusentore öffnen sich etwas später und wir verlassen die Schleuse. Die Fahrt geht weiter und wir treffen auf schöne kleine Städte die eigentlich zum verweilen einladen und bestimmt gerne besichtigt werden wollen. Aber leider müssen wir weiter unser Ziel am Ende der Woche erreichen. Das Wetter lockert auf und die Fahrt geht  weiter auf der Saone weiter. Zeitweise scheint es als wären wir die einzigen hier auf dem Fluß. Nur etliche Angler begegnen uns immer wieder.

Der Fahrtwind bläst uns weiter um die Ohren. Ich messe gerade 12.5 Stundenkilometer mit meinem GPS- Gerät.Etwas zu schnell es sind nur 12 Km/h erlaubt....

Nun kommt die Sonne etwas heraus und die Kühe schauen unserem Boot nach. Gegen 16:30 Uhr sind wir nun
in Verdun-sur-le-Doubs  angekommen hier legen wir im Hafen an zum Übernachten . Die Stadt selbst hat wenig zu bieten Hier und da aber schöne Fotomotive. Einkaufsmöglichkeiten sind aber genug vorhanden auch Duschen werden hier auch bereit gestellt. Die Hafengebühr beträgt 10 €.

Schleuse

22.05.

Am Nächten Morgen geht der Weg erst ein mal zum Bäcker um frisches Baguette einzukaufen.
Nach dem Frühstück heißt es dann Leinen los und wir verlassen schon bald die Saône und biegen in den Kanal-Canal du Centre ab.

Da ein Bett jede Nacht sehr naß ist und wir kein Leck im Boot haben untersuchen wir das jetzt mal etwas genauer. Als wir den Plastikbezug öffnen stellen wir fest die Schaumstoffeinlage ist pitsch nass . Das war von außen nicht bemerkbar.
Wir vermuten das es mal in das Boot geregnet hat (z.b.offenes Fenster) und sich der Schaumstoffkern voll mit Wasser gezogen hat. Wir versuchen alles an Deck zu trocknen was uns auch gelingt.
Schon bald erwartet uns eine sehr hohe Schleuse. Wir warten weil sie rot anzeigt und als sie grün wird fahren wir los und schon ist sie wieder rot . Etwas verwirrt machen wir langsame Fahrt vorwärts, die Farben wechseln laufend. Nun wird uns dauerhaft grün signalisiert und wir sehen das die Tore offen sind und fahren ein.
Da die Schleuse einen solch großen Höhenunterschied bewältigen muß werden hier beim Schleusen die Haltepoller auch mit angehoben. Sehr schnell erreichen wir mit einem 2. Schiff zusammen die neuen Reisehöhe.
Jetzt beginnt ein Wolkenbruch der uns unter Deck zwingt und wir machen erst einmal unter einer Brücke halt. Von außen ist das Boot nicht mehr steuerbar und von innen sehen wir nicht richtig weil der Scheibenwischergummi sehr alt ist und nur noch schmiert. Wir warten hier etwas ab, der Himmel zeigt schon bald wieder etwas blau aber es regnet in Strömen weiter. Nun gut, gehen wir mal in den Supermarkt hier in der Nähe und besorgen uns noch etwas zum Grillen. Nah hoffentlich läßt das Wetter das noch zu. ....

Kurze Zeit später suchen wir nach viel Regen einen idyllischen Rastplatz im grünen.

Das Wetter ist auch etwas besser geworden und wir können unseren Grill doch noch anfachen. Wir fallen schon bald nach dem Essen etwas müde in unser Betten. Herrlich diese Ruhe, keine Straße keine Flugzeuge....

Impressionen Ferien auf dem Hausboot

23.05.

Die Nacht war sehr ruhig und gegen 7:30 Uhr wird erst einmal Kaffee gekocht. Mit der Heizung wird das Boot auch schnell warm und die Bordvorräte sehen noch gut aus. Also Frühstücken wir erst einmal in Ruhe und machen uns so gegen
9:30 Uhr wieder auf dem Weg unser ”Begleitboot” vom Vortag das mit uns immer die Schleusen geteilt hatte, ist schon etwas früher aufgebrochen.
Das Wasser an Bord wird knapp und wir halten unterwegs und nehmen Frischwasser auf.
Duschen ist wieder lange möglich.
Das Wetter ist immer noch wechselhaft aber kaum mehr Regen.
Die Landschaft gestaltet sich für uns auch immer abwechslungsreicher aber die Schleusen nehmen zu .
Sehr selten kommt uns mal ein Boot entgegen, genauer gesagt bis Mittags waren es genau 3 .
Gemächlich und ruhig setzen wir unseren Weg fort. Die Geschwindigkeit drosseln wir in den folgenden  Tagen etwas da der Kanal schmäler ist als die Saône.  Hier und da bekommen wir immer etwas neues zu sehen eine Wanderreiter
mit einem Esel, alte Hauser, Jogger oder nur eine Katze die mit an Bord kommen will.

Wir machen bei Saint Berlin-Sur Rast und übernachten. Hier ist ein wirklich sehr schöner Rastplatz aber leider ohne Strom und Wasser. Auch fehlt es an Einkaufmöglichkeiten die wir uns erhofften. Die Angaben auf den Karten stimmen nicht mehr so genau überein was dieses betrifft.

Aber kein Problem wir haben noch genügend Vorräte an Bord: Auch der 1000 Liter Frischwassertank
hat das Duschen usw. schon 2 Tage locker ohne Nachfüllen locker überstanden.

Bild Schleuse

24.05

Der Morgen beginnt sehr Nebelig und feucht. Als wir aufwachen wird die Heizung des Bootes angeworfen und es wird bald angenehm warm zum Frühstücken. Die Reise setzt sich fort bis zu Schleuse Nr.1 hier ist ein schönes Museum zu besichtigen. Wir haben bis jetzt nur aufwärts geschleust und sind nun gegen Mittag am Wendepunkt angekommen. Es geht jetzt Bergab. Auch hier werden wir problemlos von abwechselnden Schleusenwärtern begleitet die unseren Boot folgen . Die Gegend verändert sich und diese Stecke dürfte die schönste sein. Überall treffen wir auf  Menschen, die uns freundlich zurufen, winken und grüßen. Wir durchqueren nun zwei Zugbrücken die für uns geöffnet werden. Die erste Handbetriebene Schleuse erwartet uns kurz danach aber hier ist ein sehr netter Schleusenwärter der uns hilft. Wir unterstützen ihn beim zu und aufkurbeln der Schleusentore. Es geht noch ein kurzes Stück weiter und wir Ankern wieder in der ”Wildnis”  das Boot wird an einer schönen Stelle gut mit Erdnägeln verankert. Laufend winken und hupen unserem Boot vorbeifahrende Autos zu.

Es ist wieder Grillzeit angesagt, wir wollen heute die besorgten Forellen zubereiten.
Unser ”Koch” ist schon ist schon mit dem füllen der Fische beschäftigt während ich noch diesen Bericht schreibe.
Für den nächsten Morgen haben wir uns gegen 9:00 Uhr an der nächsten Schleuse mit einem weiteren Boot verabredet das dann einige Zeit unser Begleiter sein wird. Aber bis dahin werden wir erst einmal gut essen, den Wein der Region genießen und ausschlafen.
Das man eigentlich überall anhalten oder Rasten kann macht den Reiz dieser Art zu reisen aus.

Schade finden wir es, das der Reiz der der alten besetzten Schleusenwärterhäusern, wie wir es schon  früher erlebt hatten nicht mehr existiert. Im Moment ist immer 1 Schleusenwärter für ca. 6 Schleusen zuständig der uns mit einem Auto von Schleuse zu Schleuse begleitet und hilft wenn es nötig sein sollte. Alle Schleusen werden vom Handbetrieb im Moment auf automatische Schleusen umgerüstet. Dieses ist zwar praktisch, aber der Reiz der Sache geht hier etwas verloren. Denn früher mussten die Tore mit Muskelkraft geschlossen werden. Dann wurde die Schleuse geflutet. Kurbel war angesagt und dann mussten die anderen Tore wieder geöffnet werden. Alles mit eigener Muskelkraft und Unterstützung eines Schleusenwärters. An jeder Schleuse waren andere Personen die etwas verkauften oder zu einem kleinen Gespräch bereit waren.
Heute fährt man in die Schleuse zieht an einer Leine und alles geht automatisch ohne das man das Boot eigentlich verlassen muß. Die schönen alten Schleusenwärterhäuser ist teilweise zugemauert und verlassen.

Aber hier und da ist doch noch eines bewohnt und schnell werden Internetadressen usw. Ausgetauscht.

Diese hier habe ich z.B. erhalten http://monsite.wanadoo.fr/canalducentre   Viel Spaß beim lesen.

Abendessen

25. 5

Wir treffen pünktlich in der ersten Schleuse für den Tag ein. Das Wetter wir immer besser und wir werden schön braun. Es geht jetzt immer nur Bergab. Die Landschaft wechselt schnell und Schleuse für Schleuse nähern wir uns unseren nächsten Hafen in dem Städtchen Paray-le-Monialin dem wir die Nacht verbringen. Die Karten stimmen nicht mehr, wo es einen Anlegeplatz mit Strom und Wasser geben soll ist nur noch ein Anlegeplatz ohne alles. Aber wir werden doch fündig und leinen an einem zweiten Hafen an.  Hier nehmen wir wieder Frischwasser auf und schließen uns an 220 Volt an. Die Hafengebühr soll im Rathaus bezahlt werden wird uns berichtet.

Tarpon 42 Trio

26.5

Also machen wir uns am nächsten Morgen auf und wollen unseren Tribut leisten. Doch dieses wird zum Problem weil der Zuständige der das Geld entgegen nehmen darf gerade auf dem großen Markt in der Stadt ist. Die Stadt hat auch so viel zu bieten. Ich empfehle hier mindestens einen halben Tag einzuplanen .Wir müssen auch hier schon bald weiter. Hier und da warten immer wieder Menschen die uns beim Schleusen zusehen und einen kleine Plausch mit uns halten. Nach den letzen drei Schleusen und einer sehr schönen Landschaft erreichen wir Digoin. Bevor wir im Hafen anlegen müssen wir aber noch mal kurz über eine Brücke mit dem Boot fahren und von hier oben den schönen Blick über die Landschaft genießen.

Im Hafen angekommen muß jetzt noch das Boot gereinigt werden. Wir schrubben das Deck und putzen alles im Inneren plitz plank den die nächsten Skipper sollen ja auch wieder ihre Freunde am Boot haben.

27.05

Die Nacht war schnell vorbei. Eine kurze Abnahme und Inspektion des Bootes und ich erhalte meine Kaution zurück die für evtl. Beschädigungen hinterlegt werden musste. Nun verladen wir unser Gepäck noch in einen von Vermieter bereitgestellten VW-Bus um. Die 200 Km die wir mit dem Boot in einer Woche zurückgelegt haben schaffen wir in gut 2 Stunden zurück. In der Basis geben wir den Wagen ab und laden alles in unser Autos um. Dann verlassen wir Frankreich und erreichen unsere Heimat in Deutschland gegen 17:00 Uhr

 

Fazit der Reise:

Diese ist  ein etwas anderer Urlaub der gut organisiert abgelaufen ist.
Wir haben Familien mit Kindern oder Feuerwehrleute getroffen die diese Art von Reise machten.
Egal ob mit dem Kegelverein oder nur zu Zweit mit Hunden, es gibt hier große oder kleine Boote .
Boote mit Luxusausstattung oder nur Boote für einen Tag alles ist möglich. Aber der Spaß ist bestimmt auf allen Booten mit dabei und auf Komfort muss nicht verzichtet werden.

Es ist ein abwechslungsreicher Urlaub der mit etwas Abenteuer gewürzt ist.
Wo finde ich den nächsten Markt oder wer hilft mir wenn die Schleuse klemmt ?
Auch kommt hier bestimmt keine Langeweile auf.
Ein Fahrrad ist schön wenn man es dabei hat, aber man muss es nicht unbedingt.
Einen aktuellen Reiseführer würde ich empfehlen, gerade wenn man sich die Orte etwas genauer betrachten möchte. Die Informationsmappe die auf dem Boot war ist nicht mehr so aktuell hilft aber sehr!. Oft habe wir etwas gesucht das es schon lange nicht mehr gibt. Z.B Tankstellen oder Bäcker .

Aber wie schon gesagt etwas Abenteuer würzt das ganze .Ach so,
einen Bootsführerschein benötigt man ein Frankreich nicht. Die Boote sind gut mit Fendern abgepolztert und verzeihen bestimmt einiges. Etwas Französischkenntnisse sind bestimmt auch nicht fehl am Platze.
Aber bei der Anmietung aber nicht notwendig. Einige Schleusenwärter bemühten sich auch mit englisch wie sie merkten das ich der Landessprache nicht mächtig bin. Schön ist das fast überall angelegt werden kann. Einen Ablaufplan gibt es nicht.
Schade das die Schleusenwärterhäuser zugemauert wurden und nicht mehr verwendet werden.
 

 

Reisebericht

Ein etwas anderer Urlaub -
Eine Bootsfahrt mit dem Hausboot durch Burgund auf der Saône und dem Kanal Bourbince.

Bilder Hausboot Urlaub auf der Saône in Burgund Frankreich

Jörg Kemmler

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